Tango Im Treibsand
Käptn Peng, Die Tentakel Von Delphi
4:31Logbucheintrag 6-1-2, an meinem Fenster fliegen Menschen vorbei Nach all den Jahren kann ich immer noch nicht fassen Woraus hat sich dieser ganze Kram erschaffen? Hat er sich von 0 auf 100 in den Raum gesetzt Ohne zu fragen, vom Nichts ins Jetzt? Einfach so und aus sich selbst heraus? Und gibt den ganzen Tag heimlich sich selbst Applaus Während Billiarden mal Billiarden mal Billiarden Formen wachsen Sich zu halbbewussten Wesen formen lassen Es war Gott! Aha, und wer hat Gott erschaffen? Hm, ich finde dabei will doch irgendwas nicht passen Fassen wir jetzt noch mal zur Übersicht zusammen Das Nichts, der Urknall, Menschheit, Untergang Nee, Moment, stopp, das ist zu einfach und zu ausgedacht Wir werden schon von all den andern Weltraumrassen ausgelacht Als die nichts Checkenden, sich selbst Zerstörenden Verrückten, Deprimierten, die nix sehen und nix hören Die um sich Schlagenden, Verängstigten, Bekloppten Die vergaßen, was sie waren und sich selber ständig foppen Und sich toppen in der Disziplin der Selbstverarschung Unsere Labyrinthe übersteigen die Erwartung Jedes möglichen Meisters, der Labyrinthe-Dichtkunst Wir folgen dem Kaninchen und huch, plötzlich bricht uns der Boden weg 6000 Jahre fallen Leute, die versuchen, sich mit Gurken festzuschnallen Ein elegant gestaltetes, jedoch ebenfalls fallendes Vom Wind schon halb erkaltetes, der sich den Spaß gefallen lässt Beschallendes Gelächter durch den Wind hallt Denn manche machen plötzlich mitten im Wind Halt Sie stoppen, nein, sie schweben und sie lachen sich halb tot Haben aufgehört zu halten und gestalten ihre Not um zur Tugend Sie bemerken, dass das Fallen zum Schweben wird Wenn man aufhört, sich an Dingen festzukrallen Noch mal zurück zum Universum und zum Leben Genau genommen dürfte es das alles gar nicht geben Warum? Na ja, woher soll es denn kommen? Aus dem Nichts! Hey, wir haben gesagt "genau genommen"! Und genau genommen kann aus nichts nichts entstehen Vielleicht kannst du es nur aus deiner Sicht nicht sehen (mh) Möglich wär's, vielleicht ist das mein Problem Denn Variante zwei ist für mich auch nicht zu verstehen Sie lautet: Irgendwas hat schon immer existiert Schon immer? Ich glaub ich hab's noch immer nicht kapiert Es war nie nichts vorhanden und es ist immer was passiert Seit wann? Mann, bleib mal bitte konzentriert! Worauf? Auf dich und das Ewige, verdammt! Warum? Es ist der Ort, aus dem deine Existenz stammt! Ist doch nicht mein Problem! Wer spricht denn von Problem, kannst du das Wunder denn nicht sehen? Das sich dreht und entsteht und nicht stoppt, sich zu drehen Um dabei mich zu emittieren und in sich selbst einzugehen? Licht? Welches Licht? Erzähl mir nicht, du siehst das Licht nicht! Nee! Alles um dich rum glüht, nur dein Ich nicht Denn dein Ich ist das Prisma, durch das sich das Licht bricht Es bündelt, selektiert, stellt sich dar wie deine Ich-Sicht Doch in Wirklichkeit ist dein Ich viel umfassender Ein Teil des Teils, der anfangs alles war Und wieder sein wird, wenn du dein Ich verschmelzen lässt Mit allem um dich rum, in dir drin und dem ganzen Rest Licht mit Dunkel, die Null mit der Eins Das Bewusstsein mit dem Körper und das Alles mit dem Keins Und so vereinst du den Schein mit dem Sein Demontierst dein altes Heim, um dein Wesen zu befreien (Was redest du für Scheiße?) (Wie wärs, wenn ich dich einfach beiße?) (Für deine dreiste Art und Weise) (Liefer mir erst mal Beweise!) Wofür? (Für den Scheiß, den du reimst!) Du meinst das mit der Quelle und der Null und der Eins? (Ja) okay, lass mich grübeln Ich kann dir deine Zweifel leider wirklich nicht verübeln Doch du musst wissen, dass es hier um's Ganze geht Nicht um den Namen, der auf deinem Schulranzen steht Identität ist etwas Überpersönliches Ja und Nein sind nichts Unversöhnliches Schwarz und Weiß sind beide Licht Und die Nonexistenz, die gibt es nicht (Das sind keine Beweise) Nein, das ist nur Vorbereitung für das, was ich dir zeige Du willst Erwachen, Enthüllung, Befreiung Von allen Schleiern, dann bitte ich um Verzeihung Mit dem, was ich dir zeige, schock ich dein Verstand In Wirklichkeit bist du 'ne Socke auf 'ner Hand (Hää? Hää? Hää?) (Also das ist doch eine Zumutung) Wieso ist das eine Zumutung? (Wie kommst du darauf?) Warum hast du deine Stimme plötzlich verstellt? (Weiß nicht) Ja, und was ist jetzt dein Problem? Eine Socke auf 'ner Hand zu sein ist doch vielleicht gar nichts Negatives Das musst du doch jetzt mir sagen (Doch) warum? (Weil das bedeuten würde, dass ich keinen eigenen Willen hätte) (Und keine eigene Identität) Gibt es denn sowas wie eine eigene Identität überhaupt? (Ja) Woher weißt du das? (Weiß ich nicht) Probier's doch mal aus, wie es ist, wenn du keine hast (Ich weiß nicht, was du mit diesem Pseudogelaber meinen möchtest) (Ich seh dich einfach) (Du bist vor mir, ich bin hier) (Da gibt es nichts zu philosophieren, du Idiot) Naja, das stimmt schon, zu philosophieren gibt's da nix, aber Es gibt vielleicht was auszuprobieren Darf ich ein kurzes Experiment mit dir veranstalten? (Nein) Doch! (Aua) Das kann dir nicht weh tun, du bist ein Textil Ich habe eine Identität in dich hineinprojiziert, um mich mit mir selber zu unterhalten Du bist ein Produkt meiner Fantasie, also verschwinde! (Nein) Das hat nicht weh getan Ich wollte ihm doch nur die Quelle seines Ursprungs zeigen Also kehren wir zurück an den Ursprung des Ursprungs des Ursprungs des Ursprungs Zurück an den sogenannten Eisprung des Ursprungs Und was davor ist, ist quasi meine Quelle An die ich jetzt mal jene kühne Frage stelle Warum? Sie antwortet nicht Nicht gerade eine Quelle, die durch Service besticht Vielleicht ist sie auch grad nicht da oder wollte nicht gestört werden Oder hat mich kommen sehen und wollte nicht genervt werden Oh Mann, schon wieder dieser Peng! Der kommt hier immer an und sieht alles so eng Und fragt Klagen Fragen, die 'nen hochgestellten Kragen tragen Fragt seine Fragen, bis sich sogar seine Fragen fragen Fragt er nur des Fragens willen? Will er wirklich Fragen stellen? Fraktale Fragenfraktale, die ihm aus den Poren quellen Versucht mich zu umstellen, reitet fragende Wellen Reitet fragende Wellen, die sogar selber Fragen stellen Wartet, ich verarsch ihn, werd mal meine Stimme verstellen Und ihm sagen, Antworten soll er bei Quelle bestellen Jo, Peng! (Hö?) Bestell doch all die komplizierten Antworten auf all die komplizierten Fragen, die du hast, lieber bei Quelle Anstatt bei mir, der Quelle 1-1, oder? Pass mal auf, also wenn du schon von Schocken redest Du bist hier der Typ, der gerade mit 'ner Socke redet Die auf deiner Hand sitzt und mit deiner Stimme spricht Und du behauptest die Behauptung dieser Socke stimmt nicht? Falsch! Ich bin die Quelle selbst! Es ist gar keine Hand, mit der du dich unterhältst Du glaubst wirklich, du bist ein abgetrenntes Wesen? Vom Kosmos, vom Urgrund, von mir, vom Leben? Eigenständig, unabhängig mit eigenen Gedanken Du spinnst, wenn du nicht fühlst, du bist Teil eines Ganzen Von mir, der Socke des Lebens! Ich bin Ursache all deines Strebens Manifestation deines höheren Wesens Erkenne, Widerstand ist vergebens Du bist die Socke auf meiner Hand Bisher bist du vor der Wahrheit weggerannt Aber Socke - schweig! - Aber Socke - halts Maul! Du bist dumm, falsch, frech und faul Konvertiere zur Sockosophie Zum Sockismus, jetzt oder nie Ich sockifiziere dich, es geschieht Jetzt gerade hier, im Takt zum Beat Das hier ist ah-za-za-za-za-za-za-zaaaaah Logbucheintrag 6-1-2, an meinem Fenster fliegen Socken vorbei Logbucheintrag 6-1-2, an meinem Fenster fliegen Socken vorbei Vielen Herzendank Ah Das nächste Lied hat eine Vorgeschichte Habt ihr noch Bock? (Ja!) Dann hat das nächste Lied eine Vorgeschichte Wer hat gerade nach Wasser geschrien? (Hier!) Ehm Also, es geht folgendermaßen Er war der Ur und sie war der Knall Er war das Welt, sie war das All Er war der Ultra und sie war der Schall Er war der Über und sie war der Fall Er war die Frage, die sie sich nie gestellt hat Sie war das Urteil, das er nie gefällt hat Er war das Zelt, das sie nie aufgestellt hat Sie war eine Dachterrasse und er war unterkellert Doch leider können sie nicht beieinander wohnen Denn er wohnt in Rationalistan und sie in Emotionien Und an der Stelle muss ich mich leider immer wieder wiederholen Denn es ist sehr wichtig nicht zu vergessen zu sagen Dass ich damit natürlich nicht meine, dass Frauen generez- generell in Emotionien Und Männer generell in Rationalistan wohnen Sondern das natürlich Quatsch ist, weil jeder Mann Trägt auch immer ein kleines bisschen eine Frau in sich Und eine Frau trägt auch immer ein bisschen einen Mann in sich Denn alles ist zweigeschlechtlich Sogar Steine Atome Haben ja auch ein Elektron und ein Neutron Apotheken sind auch zweigeschlechtlich Weil man geht ja immerhin, wie man weiß, in die Apotheke hinein Aber kommt aus der Apotheke wieder raus Es muss eine Art Geschlechtsumwandlung stattgefunden haben und die ist auch legitim Also Doch leider können sie nicht beieinander wohnen Denn er wohnt in Rationalistan und sie in Emotionien Und so trafen sie sich heimlich nachts am Fluss Und diskutierten, wer wessen Land kapieren muss Bis sie es endlich ließen und sich liebten, wie sie waren Und gemeinsam eine vollkommen neue Galaxie gebaren