Das Raunen In Den Bäumen
Reinhard Mey
4:32Weißt du noch Anja und Robert, die ein Haus am Meer bauen wollten Weißt du, wie sie zu uns kamen Und die heißen Tränen rollten, bis auf den sternblauen Trenchcoat Weißt du noch, wie wir da standen, wie wir zu trösten versuchten Und doch keine Worte fanden Hans und Lisa die soviel von ihrem Lebensplan erzählten Möbel kauften und Tapeten für's Kinderzimmer auswählten Weißt du noch, Peter und Petra, die nicht voneinander wichen Die so schön zusammen passten, die wir mit Romeo und Julia verglichen Nichts ist für immer Nichts ist uns für alle Zeit geschenkt Nichts ist für immer Wie man immer denkt Der Gipfel ist so viel schwerer, festgehalten als erklommen Gar nicht leicht sich einzurichten, einmal am Ziel angekommen Zwischen Schrankwand und Kasserollen, Mut zu finden jeden neuen Tag zu einem Fest zu machen, Blumen auf den Weg zu streuen Hast du nie selbst da gestanden und in manchen bitteren Stunden Den Mut und die Kraft verloren und den Ausweg nicht gefunden Bereit alles wegzuwerfen, alles hinter dir zu lassen Wie viel Mut kostet es nicht zu gehen und wieder neuen Mut zu fassen Nichts ist für immer Nichts ist uns für alle Zeit geschenkt Nichts ist für immer Wie man immer denkt Welcher raue Wind hat sie alle auseinander getrieben? Nun sind von den Unzertrennlichen nur wir übrig geblieben Lass uns eng zusammenrücken Lass uns in den bitterkalten Wintermorgen unseres Lebens einander wärmen und Zusammenhalten Nichts ist für immer Nichts ist uns für alle Zeit geschenkt Nichts ist für immer Wie man immer denkt