Mozart: Le Nozze Di Figaro, K. 492, Act Iii: No. 21, Sull' Aria... Che Soave Zeffiretto "Letter Duet"
Edith Mathis
3:31BRÜNNHILDE Du zeugtest ein edles Geschlecht; kein Zager kann je ihm entschlagen: der weihlichste Held, ich weiß es, entblüht dem Wälsungenstamm. WOTAN Schweig' von dem Wälsungenstamm! Von dir geschieden, schied ich von ihm; vernichten mußt' ihn der Neid! BRÜNNHILDE Die von dir sich riß, rettete ihn. Sieglinde hegt die heiligste Frucht; in Schmerz und Leid, wie kein Weib sie gelitten, wird sie gebären was bang sie birgt. WOTAN Nie suche bei mir Schutz für die Frau, noch für ihres Schoßes Frucht! BRÜNNHILDE Sie wahret das Schwert, das du Siegmund schufest. WOTAN Und das ich ihm in Stücken schlug! Nicht streb', o Maid, den Muth mir zu stören; erwarte dein Loos, wie sich's dir wirft; nicht kiesen kann ich es dir. Doch fort muß ich jetzt, fern mich verziehn; zuviel schon zögert ich hier; von der Abwendigen wend' ich mich ab; nicht wissen darf ich, was sie sich wünscht: die Strafe nur muß vollstreckt ich sehn! BRÜNNHILDE Was hast du erdacht, daß ich erdulde? WOTAN In festen Schlaf verschließ' ich dich: wer so die Wehrlose weckt, dem ward, erwacht, sie zum Weib! BRÜNNHILDE Soll fesselnder Schlaf fest mich binden, dem feigsten Manne zur leichten Beute: dies Eine muß du erhören, was heil'ge Angst zu dir fleht! Die Schlafende schütze mit scheuchenden Schrecken, daß nur ein furchtlos freiester Held hier auf dem Felsen einst mich fänd! WOTAN Zuviel begehrst du, zuviel der Gunst! BRÜNNHILDE Dies Eine mußt du erhören! Zerknicke dein Kind, das dein Knie umfaßt; zertritt die Traute, zertrümm're die Maid, ihres Leibes Spur zerstöre dein Speer: doch gieb Grausamer, nicht der gräßlichsten Schmach sie preis! Auf dein Gebot entbrenne ein Feuer; den Felsen um glühe lodernde Gluth; es leck' ihre Zung', es fresse ihr Zahn den Zagen, der frech sich wagte, dem freislichen Felsen zu nah'n!